Ein Logbuch ist nur so gut wie die Einträge darin. Wer will, dass sein Logbuch wirklich nützlich ist – sei es für Sicherheit, Navigation oder rechtliche Absicherung – muss wissen, was dokumentiert werden muss, welche Zeichen verwendet werden und welche Abkürzungen üblich sind. In diesem Artikel erkläre ich dir, wie du dein Logbuch professionell führst, ohne dass es zur lästigen Pflicht wird.
Pflichtinhalte im Logbuch
Ein vollständiges Logbuch enthält mindestens folgende Informationen:
Datum & Uhrzeit
Jeder Eintrag sollte klar mit Datum und exakter Uhrzeit versehen sein – wichtig für Nachvollziehbarkeit bei Unfällen oder Versicherungsfragen.Position & Kurs
GPS-Koordinaten oder Seekarte
Kurs (Richtung in Grad)
Geschätzte Geschwindigkeit (Knoten, km/h)
Wetter & Seezustand
Windstärke & Windrichtung
Sichtweite
Seegang, Wellenhöhe
Regen, Gewitter oder andere Wetterereignisse
Manöver & Ereignisse
An- und Ablegen
Wenden, Halsen, Motorstart/-stopp
Zwischenfälle wie Ausfälle oder Störungen
Technische Angaben
Motorstunden
Treibstoffstand
Verbrauch & Wartung
Schäden oder Reparaturen
Crew & Passagiere
Anzahl, Rollen und besondere Vorkommnisse
Zeichen & Abkürzungen im Logbuch
Abkürzungen sparen Platz und machen Einträge schneller. Typische Beispiele:
| Abkürzung | Bedeutung |
|---|---|
| BST | Bestehender Kurs |
| HW | Hochwasser |
| LW | Niedrigwasser |
| TWD | True Wind Direction (Wahrscheinliche Windrichtung) |
| TWS | True Wind Speed (Windgeschwindigkeit) |
| ENG | Engine / Motor |
| MOB | Man Overboard (Mann über Bord) |
| Obs | Beobachtung / Beobachtet |
Tipps für Zeichen & Abkürzungen
Verwende nur standardisierte Abkürzungen, damit sie auch für andere Crew verständlich bleiben.
Erkläre bei besonderen Abkürzungen im Logbuch einmalig am Anfang oder als Legende.
Symbole (z. B. ⚓ für Anker setzen) können für schnelle Notizen genutzt werden – aber nur zusätzlich zu den schriftlichen Einträgen.
Häufige Fehler bei Inhalten & Abkürzungen
Zu wenige Details: Ein Eintrag „Motor läuft, Wetter okay“ ist meist nicht ausreichend.
Unklare Abkürzungen: Wenn nur du sie verstehst, nützt es im Ernstfall nichts.
Inkonsistente Einträge: Mal ausgeschrieben, mal abgekürzt – das erschwert das Nachvollziehen.
Rückwirkendes Schreiben: Lücken im Logbuch wirken unprofessionell und können im Ernstfall problematisch sein.
Best Practices für ein sauberes Logbuch
Regelmäßigkeit: Einträge am besten in Echtzeit oder direkt nach einem Manöver.
Struktur: Gleiches Layout für jeden Eintrag – Datum, Position, Wetter, Ereignisse, Technik, Crew.
Legende: Abkürzungen einmal am Anfang erklären.
Überprüfen: Nach jeder Fahrt kurz durchsehen, um Unklarheiten zu vermeiden.
Fazit
Ein professionelles Logbuch ist klar, strukturiert und gut dokumentiert. Inhalte, Zeichen und Abkürzungen sollten einheitlich und verständlich sein – dann ist dein Logbuch nicht nur Pflicht, sondern ein wertvolles Werkzeug für Sicherheit, Navigation und rechtliche Absicherung. Wer regelmäßig und korrekt loggt, fährt entspannter und gut vorbereitet.





