Stell dir vor: Die Sonne geht langsam über einer verträumten Bucht in Kroatien unter. Du hast dein Boot sicher an einer Boje festgemacht, der Anker ist im Schrank und der Sundowner wartet schon. Alles perfekt – aber eine Frage schwirrt dir vielleicht noch im Kopf herum: Muss ich jetzt eigentlich mein Ankerlicht anschalten?
Eine berechtigte Frage, die uns oft erreicht. Viele denken, weil sie nicht ankern, sondern an einer Boje hängen, wäre das Ankerlicht nicht nötig. Doch Vorsicht: Die Regeln in Kroatien sind hier ganz klar.
Die Rechtslage: Ja, das Ankerlicht muss brennen!
Die kurze und knackige Antwort lautet: Ja, es ist in den meisten Fällen Pflicht.
Egal ob du dein Boot im Schiffsverkehr frei ankern lässt oder es an einer Boje festmachst – du musst von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang und bei schlechter Sicht ein Ankerlicht führen.
Die Begründung ist simpel: Vor dem Gesetz bist du in einem Bojenfeld genauso „inaktiv“ wie ein Boot, das den Anker geworfen hat. Die Internationalen Kollisionsverhütungsregeln (KVR), die auch in Kroatien gelten, schreiben vor, dass ein ruhendes Wasserfahrzeug immer sichtbar sein muss. In Kroatien wird dies durch die nationale Gesetzgebung, den „Pravilnik o sigurnosti pomorske plovidbe“ (Verordnung zur Sicherheit der Seefahrt), noch einmal bekräftigt.
Warum das Ankerlicht so wichtig ist
Es geht nicht nur um Paragrafen und Gesetze. Dein Ankerlicht ist deine Lebensversicherung in der Dunkelheit.
Sichtbarkeit: Auch Bojenfelder liegen oft in der Nähe von Schifffahrtswegen. Ein fahrendes Schiff oder ein anderes Boot, das später in die Bucht kommt, muss dich rechtzeitig erkennen können.
Vermeidung von Kollisionen: Ein beleuchtetes Boot wird nicht übersehen. Ohne Ankerlicht bist du für andere Verkehrsteilnehmer unsichtbar. Das Risiko eines Zusammenstoßes steigt dramatisch.
Deine Sicherheit: Wenn du mit dem Dinghy an Land fährst, hilft dir das Ankerlicht dabei, dein eigenes Boot in der Nacht sicher wiederzufinden.
Was, wenn du es vergisst?
Ein Bußgeld für ein fehlendes Ankerlicht in Kroatien kann je nach Situation und den örtlichen Behörden teuer werden. Aber viel wichtiger als die Strafe ist das Risiko, das du eingehst. Ein Unfall in der Nacht ist immer gefährlich.
Deine Checkliste für die Nacht im Bojenfeld
Damit du nie wieder im Dunkeln stehst, hier eine einfache Checkliste:
Licht an: Sobald die Sonne untergeht, schalte dein weißes Ankerlicht ein.
Position: Sorge dafür, dass das Licht hoch genug angebracht ist und von allen Seiten (360 Grad) sichtbar ist.
Batterie: Überprüfe vor der Fahrt, dass deine Batterie stark genug ist oder dein Solarpanel die benötigte Energie liefert.
Regel merken: Ankern oder an einer Boje festmachen = Ankerlicht an!
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Fazit: Lieber auf Nummer sicher gehen
Auch wenn die Regelung für manche Bojenfelder als überflüssig erscheinen mag, ist die Ankerlichtpflicht in Kroatien ein entscheidender Sicherheitsfaktor. Ein kleines weißes Licht kann im entscheidenden Moment den Unterschied zwischen einem entspannten Abend und einem Notfall machen.
Also, schnapp dir dein kühles Getränk, aber nicht bevor dein Ankerlicht hell in die kroatische Nacht strahlt.
Gute und sichere Fahrt!